Tortuga

Tipps und Infos zu RC Heli Wettbewerben (F3C)

Hier werden die grundlegenden Fragen und die dazu passenden Antworten gesammelt, mit denen man sich als Einsteiger konfrontiert sieht. Es geht hier um den German Promotion Cup (früher Sportprogramm), also die Einstiegsklasse für F3C.
Ich werde die Informationen gerne erweitern. Wenn noch eine Frage nicht beantwortet ist, dann schreibt mir einfach.

Offizielle Webseite des 'Veranstalters': DAeC - Deutscher Aero Club e.V.

Fragen und Antworten



Wie gut muss ich fliegen können?

Die erste Frage die mich beschäftigt hat, als ich das erste Mal F3C (GPC) mit fliegen wollte war: Wie gut muss ich sein, werde ich mich blamieren oder gar weg geschickt?
Ganz klare Antwort, es blamiert sich keiner und man wird nicht weg geschickt. Im Gegenteil, man bekommt tolle Tipps und Unterstützung!
Klar, man sollte den Heli unter Kontrolle haben, sicher Landen und Starten können. Außerdem nicht über sich drüber fliegen, sondern den Heli vor sich halten können, ein Turn und ein Looping, ein wenig Schweben - das reicht, der Rest kann trainiert werden.
Es ist nicht nötig eine perfekte stationäre Pirouette zu fliegen, Rückenflug oder sonstige 'extrem-Fluglagen' zu beherrschen!

Also traut Euch! Es macht Spass, man lernt viel und trifft nette Leute.

Hier ist das jährliche Trainingstreffen - eine tolle Veranstaltung. Dort könnt Ihr erste Kontakte knüpfen, schon einmal Probefliegen und Euch Rückmeldung geben lassen! Ich kann das sehr empfehlen.


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Welchen Heli kann ich verwenden?

Die nächste Frage die oft gestellt wird: Welchen Heli kann/darf ich verwenden?

Für die GPC gibt es eigentlich keinerlei Einschränkungen, seit 2014 ist FBL (Paddelloses fliegen mit elektrischer Stabilisierung) erlaubt. Es kann also jeder 'gängige' Heli verwendet werden. So weit ich weiß bis maximal 6,5kg Abfluggewicht und max. 12S Akku.
Es ist nicht erlaubt vorprogrammierte 'Manöver' zu verwenden (Horizontalmodus, Pirouetten auf Schalter etc.).
Empfehlenswert ist es einen Heli der '500er Größe' (ein Rotorblatt 400mm+) aufwärts zu verwenden, aber nicht vorgeschrieben. Ihr könnt auch mit kleineren Helis mit fliegen, auch wenn es vermutlich etwas schwieriger ist.

PS: Hier nochmal etwas offizielles aus den Dokumenten des DAeC:
Fläche: Die vom den Auftrieb erzeugenden Rotor bestrichene Fläche darf 250 dm2 nicht überschreiten. Der Heckrotor muss vom Hauptrotor angetrieben werden und darf keinen getrennten Antrieb/Motor haben. Das Gewicht des Modells (mit Kraftstoff / mit Batterien) darf 6,5 kg nicht überschreiten. Hubraum der Verbrennungsmotoren: keine Beschränkungen
Bei Modellen mit Elektromotoren ist die Spannung für den Antrieb auf 51 Volt, ohne Belastung, beschränkt. Der Einsatz von automatischen Stabilisierungssystemen, die auf Basis externer Referenzdaten arbeiten, ist verboten. Die Verwendung vorprogrammierter Flugmanöver sind verboten. Ganzmetall-Haupt- oder Heckrotorblätter sind nicht gestattet.



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Was muss ich für Figuren fliegen?

Beim F3C GPC gibt es einen Figurenkatalog aus dem Ihr wählen könnt. Das bedeutet, dass Ihr nicht alle Figuren fliegen können müsst, sondern Euch die aussuchen könnt die Euch am ehesten liegen.

Den Figurenkatalog findet Ihr auf der Webseite: f3cn.de/sporting-code


Dort steht: Jeder Pilot hat aus dem Figurenkatalog 2 Schwebeflug- und 6 Kunstflugfiguren sowie die Landung auszuwählen. Das bedeutet, dass Ihr Euch aus allen Schwebefiguren in dem Katalog 2 aussucht, dazu 6 der Kunstflugfiguren und eine Landung (mit oder ohne Motor / Autorotation ist kein Pflicht!).

Mein Programm für 2014 sah z.B. so aus:

Ihr seht also, man kann sich mit recht einfachen Figuren ein Programm zusammenstellen das fliegbar ist ;)


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Wann und wo?

Die Termine und Austragungsorte findet Ihr auf dieser Seite: f3cn.de

In der Regel finden 2 oder 3 Wettbewerbe pro Jahr statt, teilweise an wechselnden Standorten. Dazu findet meist im Frühjahr ein offizielles Trainingstreffen statt.


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Was brauche ich sonst noch?

Du / Dein Heli müssen versichert sein und der Sender zugelassen. Soweit ich weiß, war es das. Für GPC / GAC ist keine Verbandsangehörigkeit gefordert.


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Anmeldung?

Ja, man muss sich für die Wettbewerbe anmelden. Entweder für einen Einzelnen oder die ganze Jahresrunde.

Ausschreibung, Infos und ein Anmeldeformular findet Ihr auf dieser Seite: f3cn.de
Ihr könnt aber auch einfach mal so vorbei kommen, das Zuschauen lohnt sich!


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Flugfeld?

Wie sieht der Platz aus und was müsst Ihr darüber wissen, um vorab schon einmal trainieren zu können. Eine genaue Beschreibung gibt es im Sporting Code auf der oben verlinkten Seite.

Ich habe eine vereinfachte Version erstellt, weil man sonst ein wenig erschlagen ist von den ganze Infos ;)

F3C Flugfeld

Wichtig fürs Erste ist der 1m-Kreis. Dort hat der Heli bei Start und Landung für die Schwebefiguren zu stehen.
Links und rechts vom 1m-Kreis, jeweils 5m entfernt sind die Fähnchen. Diese markieren den Schwebebereich.
Kunstflug wird weiter entfernt geflogen, sonst passen die Figuren nicht ins 'Sichtfeld' der Punktwerter.
Ihr solltet niemals über oder gar hinter Euch fliegen! Überfliegt Ihr die gedachte Linie auf der die Punktrichter sitzen ist der Flug vorbei. Das darf nicht passieren! Beim Wettbewerb sind die Punktrichter 6m hinter Euch.

Der 3m Kreis ist nur relevant für die Landung / Autorotation.

Ihr, als Pilot, steht immer 9m vom 1m-Kreis weg, in einem 2m großen Pilotenkreis. Wo Ihr in dem Kreis steht, ist Euch überlassen.

Ihr könnt zu Beginn des Durchgangs entweder den Heli in den Kreis tragen und dort anlassen/scharf machen oder vom Startpunkt in den Kreis fliegen. Dabei müsst Ihr noch nicht im Pilotenkreis stehen und könnt euch ein wenig 'einschweben' (nur auf dem direkten Weg zum Kreis, kein Rundflug ;) ) Der Heli ist dabei immer unter 2m zu halten.

Ich hoffe das reicht erstmal, wenn nicht einfach fragen!

Hier kann man sich das Ganze auch recht schön anschauen: Youtube - Rüdiger Feil - F3C - Ballenstedt Deutsche Meisterschaft 2014

Wenn Ihr Euch jetzt fragt, wer da hinter dem Pilot steht, das ist der Ansager, dazu gleich im nächsten Teil.


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Ablauf eines Durchgangs / Wertungsfluges?

Hier eine kurze einfache Beschreibung, wie ein Wertungsflug abläuft:
Das Flugfeld ist schon weiter oben beschreiben, auch wie Ihr in die Ausgangsposition kommt.

Interessant ist die zweite Person bei/hinter dem Piloten - das ist der Ansager.
Er hat zwei Hauptaufgaben: 1. Die Figuren für die Punktrichter ansagen und 2. den Piloten über evtl. Störungen und den Wind zu informieren. Wichtig für Einsteiger: Habt Ihr niemanden der für Euch Ansager machen kann, ist das kein Grund nicht zu kommen! Es finden sich immer hilfsbereite und fähige Leute die Euch unterstützen!

OK, wie läuft also so ein gewerteter Flug ab:
Der Heli steht im 1m-Kreis und läuft (Wird er abgeschaltet ist der Flug beendet! Aber auch hier gibts Ausnahmen, wenn die Punktrichter eine Gefahr sehen, kann der Flug auch unterbrochen und fortgesetzt werden. Das wird dann aber klar gesagt).
Der Ansager sagt die 1. Schwebefigur zu den Punktrichtern an: "Dreieck"
Jetzt müsst Ihr dem Ansager zu verstehen geben, dass Ihr bereit seit das Dreieck zu schweben und dieser sagt dann zu den Punktrichtern "Jetzt!"
Ab jetzt beginnt die Wertung der Figur! Alles was vorher war wird nicht bewertet.
Ihr schwebt jetzt das Dreieck und landet wieder (vorzugsweise im Kreis ;) ).
Dann sagt der Ansager "Ende!"
Damit ist die Wertung dieser Figur abgeschlossen. Ihr könnt, falls erforderlich, den Heli neu positionieren und gebt dem Ansager wieder ein Zeichen, dass Ihr bereit für die nächste Figur seid.
Der Ansager dann: "Diamant, Jetzt!"
Dann schwebt Ihr die nächste Schwebefigur. Es wird von 'Jetzt' bis 'Ende' gewertet.
Damit sind die Schwebefiguren abgeschlossen.

Jetzt fliegt Ihr 'raus' zu den Kunstflugfiguren.
Hier läuft es mit der Wertung ähnlich ab. Es wir nur das zwischen 'Jetzt' und 'Ende' gewertet. Die Flugfigur muss allerdings auch inkl. der Ein- und Ausflugwege in diesem Zeitrahmen (von 'Jetzt' bis 'Ende') drin sein.
Was dazwischen passiert, ist wieder ohne Wertung. Wie Ihr also am Ende umdreht oder den Heli vor der Figur ausrichtet ist egal!
Mal als Beispiel ein Looping:
Ihr fliegt weit raus und macht einen Turn (zum Wenden und Schwung holen, aber völlig ohne Wertung), vor oder während der Wende sagt der Ansager den Punktrichtern: "Looping".
Dann fliegt Ihr in die Flugbahn ein, jetzt muss der Ansager früh genug "Jetzt!" sagen das Ihr mindestens 10m geradeaus fliegen könnt und anschließend den Looping zentriert vor der Mitte ausführen könnt.
Nach Ende des Loopings fliegt Ihr weitere 10m geradeaus und der Ansager sagt "Ende!".
Damit ist die Figur beendet und die Wertung wird bis zur nächsten Figur ausgesetzt. So geht das mit allen Figuren bis zur Landung weiter.
Leerflüge werden nicht angesagt. Bei GPC sind theoretisch nach jeder Figur Leerflüge erlaubt (Zeitlimit beachten). In der DM nur vor der Autorotation, falls der Wind nicht passt.
Bei der Autorotation ist zu beachten, dass der Motor aus sein muss wenn der Ansager "Jetzt" sagt. Läuft der Motor noch, sind das theoretisch 0 Punkte.


So viel Text... ich hoffe es hilft ein wenig die Abläufe zu verstehen.


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Tipps zum Hubschrauber und den Einstellungen

Muss ich spezielle Einstellungen vornehmen?
'Müssen' tut man nicht, aber sinnvoll ist es schon.
Allein beim F3C hast Du zwei ganz unterschiedliche Anforderungen: Schweben und Kunstflug.
Wenn Du das mit einer Einstellung fliegen möchtest ist der Heli entweder beim Schweben zu nervös oder beim Kunstflug viel zu träge.
Hier mal meine Meinung, auch wenn ich kein Profi bin:
Du brauchst 2 Flugphasen:

Schweben: Hier kommt es drauf an den Heli so zahm wie möglich zu machen, ohne das er zu träge auf Korrekturen reagiert. Die Drehzahl sollte so niedrig gewählt werden, dass der Heli noch sauber reagiert und ein wenig Reserve hat. (evtl. zweite/höhere Drehzahl für Wind). Die Einstellungen für Heck und Taumelscheibe (Dual/Rate, Expo und/oder Wendigkeit im FBL) wählst Du so, dass der Heli angenehm ruhig ist, Du nicht übersteuers t aber auch nicht wild rühren musst damit was passiert... also Du musst das Erfliegen ;)
Das gleiche gilt für die Pitch Kurve. Du brauchst sicher nicht -12 bis +12 Grad ;)
Bei mir sinds -4 bis 11, um das Ganze in der Mitte noch flacher und feinfühliger steuern zu können.
Wenn Du den Pitch Knüppel nur einen Millimeter bewegst und trotzdem der Heli steigt oder sinkt, dann ist die Pitchkurve noch zu aggressiv oder die Drehzahl zu hoch.

Die zweite Phase ist für den Kunstflug: Hier sollte der Heli deutlich zackiger sein als beim Schweben, IMHO sind aber auch hier keine Drehraten (Heck/TS) und mega Drehzahlen notwendig, wie sie beim 3D Flug Anwendung finden. Low-Rpm ist aber auch fehl am Platze, Du willst das der Heli sauber fliegt und das Heck hält. Auch hier gilt, Du musst Dich wohl fühlen und mit den Figuren zurecht kommen, also probieren ;)

Achja, Rotorblätter: Es gibt je nach Heli Größe spezielle F3C Blätter (700er +), die sind AFAIK ein wenig schwerer und/oder haben den Schwerpunkt weiter außen. Das ganze dient der Stabilität. Macht den Heli ein wenig träger.
Ich würde sagen spezielle Rotorblätter machen Sinn, je nach dem was Du erreichen willst und was die Ausgangslage ist.
Bei meinem Paddel SDX (600er) war der Umstieg auf DH FBL Blätter wie eine andere Welt... (Diese FBL Blätter sind schwerer als die Paddel Variante).
Fliegst Du eh schon FBL und hast 'normale' FBL Blätter (keine besonders leichten oder aggressiven) dann denke ich kommst Du damit erstmal gut zurecht.




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