Warum ein Elektroauto!? Ist es gut oder böse?
Weder "das einzig Wahre", noch "ganz schlimm"
Die Realität liegt wie meist, irgendwo dazwischen!Beim BEV (Battery Electric Vehicle => Elektroauto) sind aber ein Haufen Vorurteile und Fehlinformationen im Umlauf. Auf ein paar möchte ich hier kurz eingehen. Sollte sich jemand unsicher sein, es nicht versteht oder anderer Meinung sein, dann kann er sich gerne bei mir melden: tesla ‚bei‘ tortuga24.de
- Teuer und unpraktisch: Teuer, ja auf jeden Fall.
Gerade wenn man ein BEV mit Reichweite sucht, steigen die Preise in unangehneme Bereiche.
Das wird sich hoffentlich ändern. So war es zumindest bei allen 'neuen Erfindungen', wenn sie einmal massentauglich geworden sind.
Und unpraktisch, ja ein Stück weit schon. Ich persönliche denke das zum aktuellen Zeitpunkt das e-Auto nicht für jeden das richtige ist. Unabhängig von Vorlieben und Preis bleibt das Laden. Kann man zuhause laden, kann das sehr bequem sein, bequemer als Tanken! Hat man aber keinen eigenen Stellplatz mit Lademöglichkeit, kann es sehr unangenehm werden. - CO2 Rucksack: Das Elektroauto erzeugt mehr CO2 als ein Verbrenner, wegen der Herstellung / dem Akku.
Korrekt ist, bei der Herstellung wird mehr Energie benötigt als bei einem vergleichbaren Verbrennermodel. Aber, das ist nicht so viel das man hunderttausende km mit dem Auto fahren müsste bis sich das wieder ausgleicht.
Je nachdem womit man das e-Auto "betankt" sind schon einige zehntausend Kilometer nötig, bevor es sich von der CO2 Bilanz lohnt. Ich nenne hier keine konkreten Zahlen, weil die Studien sich da teilweise sehr uneinig sind. Einige Studien (z. B. "Schweden Studie"), welche das sehr negativ fürs BEV gerechnet haben, mussten mittlerweile deutlich korrigiert, bzw. wiederrufen werden! Also: Prüfe die aktuellen Fakten!
z. B.:
www.bmu.de
fraunhofer.de
tagesspiegel.de
- BEVs tanken Kohlestrom: Es gibt Versuche, das so zu rechnen, das ein Elektroauto reinen Kohlestrom verbrauchen würde...
Das ist in meiner Auffassung nach totaler Humbug. Man könnte noch argumentieren, dass unabhängig vom Anbieter / Tarif das e-Auto mit dem aktuellen Strommix zu berechnen ist, aber selbst das hinkt. Die meisten e-Auto Fahrer haben einen Ökostrom-Tarif. (Wenn man die Tarife anzweifeln will dann ist das ein Thema für sich und unterstellt allen Verbrauchern, dass es eh egal ist welchen Stromtarif man hat...) Die Tesla-Supercharger werden aus erneuerbaren Energien gespeist. Mein Auto hat von den ersten 10.000 ca. 70-80% rein mit dem Solarstrom von meinem Dach zurückgelegt. Und selbst, wenn man das Auto aus einem Diesel / Benzingenerator "betanken" würde, wäre es immer noch effizienter, siehe Praxistest: hier oder hier
Man könnte sogar überlegen, ob das nicht eine sinnvolle Anwendung wäre: Im Sommer mit Solarstrom und im Winter mit einem Blockheizkraftwerk (KWK) das sollte von der Ökobilanz ziemlich gut rum kommen... - Rohstoffe: Lithium etc.
Ja, da ist noch Luft nach oben bei der Rohstoffgewinnung. Aber, warum interessiert das jetzt auf einmal wo das Lithium her kommt? Warum nicht schon seit Jahren (Handy, Laptop, etc.)! Und ja das ist vergleichbar weil a) Die Auto Batterien wesentlich länger halten und b) weil gerade durch die Mengen der Abbau, zumindest was die menschlichen Bedingungen angeht deutlich verbessert wird (Maschinen anstatt Kinder!).
Und was andere Rohstoffe angeht, wisst Ihr was in einem Katalysator (und anderen Teilen) eines Verbrenner Autos alles enthalten ist? Und das Benzin wächst auch nicht an der Tankstelle ;)
Wie gesagt, das ist alles nicht prima und es besteht noch Verbesserungsbedarf, aber das trifft auf vieles / alles zu was wir verwenden, auch auf die 'klassischen' Autos. - Sicherheit (Brand etc.): Ja Elektroautos können brennen, wie jedes andere Auto auch.
Wie hier gebrannt wird ist anders, darauf muss sich die Feuerwehr teilweise erst einstellen, die meisten haben das aber bereits.
Interessant ist hier die Medienberichterstattung, seit das Thema BEV ein wenig im Fokus ist, scheinen nur noch diese zu brennen und keine anderen Autos mehr...
Grundlegend ist die Sicherheit bei den meisten BEVs besser. Sie können zwar brennen, aber nicht wirklich explodieren oder schnell Feuer fangen wobei das die meisten 'normalen' Autos auch nur im Film tun, selten in der Realität (gibt es aber).
Bei Crashtests schneiden die BEVs meist recht gut ab, durch die andere Konstruktion ist der Insassenschutz deutlich besser. Nur als Beispiel: Tiefer Schwerpunkt, deutlich verringerte Gefahr des Überschlagens. Die Konstruktion ohne Motorblock ermöglicht bessere Knautschzonen und eine optimierte Fahrgastzelle. - Das Stromnetz bricht zusammen: Hier hatte ich auch so meine Bedenken,
aber bisher haben mir einige Leute die bei Versorgern oder Zulieferern arbeiten versichert das es da noch kein Problem gibt.
Sollte das BEV wirklich einen Großteil der Mobilität abdecken werden hier aber intelligente Lösungen nötig welche
den Ladevorgang (zumindest teilweise) zentral steuern. Damit kann dann aber sogar (Stichwort bidirektionales Laden)
sogar die Netzstabilität verbessert werden!
Hier kommt es also eher drauf an es 'richtig' zu machen, also von Weltuntergang zu schwadronieren...
Mein Fazit
Nicht für "jeden", nicht "ideal" oder "die eine Lösung", aber auch nicht schlechter als ein Verbrenner!Außerdem, je nach Geschmack, kann es deutlich mehr Bequemlichkeit und Spass bieten. Also Achtung, wer kein Elektroauto fahren will, sollte sich vor einer Probefahrt hüten ;)